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Varroa-Milbe – Imker- und Bienenschreck Teil 1

Schon lange hat sich die Varroa-Milbe in den Bienenvölkern Südostasiens eingenistet. Bereits vor über 100 Jahren entdeckte sie der Forscher Edward Jacobson auf der indonesischen Insel Java. Zur Untersuchung schickte er einige Exemplare im Jahre 1904 an das Museum in Leiden (Holland). Der Zoologe Oudemans beschrieb sie als eine neue Milbenart und nannte sie Varroa Jacobsoni, nach ihrem Entdecker.

Der Ursprung der Varroa-Milbe in Südostasien

Nach jetzigen Erkenntnissen existierten viele Arten von Varroamilben in Asien. Mit den heimischen Honigbienenarten lebte die Varroa-Milbe in einer gut eingespielten Wirt-Parasit-Beziehung. Die Milbe kann sich nur in Honigbienenvölkern vermehren und reproduziert sich in der Bienenbrut. Dies geschieht ausschließlich in der Drohnenbrut. Östliche Bienenvölker (Apis cerana) haben andere Abwehrmechanismen als die westlichen Bienenvölker (Apis mellifera). Durch ihr Putzverhalten und einer kürzeren Verdeckelungsdauer der Brut der Arbeiterinnen vermehrt sich die Milbe in der Drohnenbrut nicht so stark. Da sie sich nur in geringer Zahl vermehren kann, ist eine Behandlung der Varroa-Milbe nicht notwendig. In den 1950-er Jahren kam es zum Wirtswechsel auf unsere westliche Bienenart Apis mellifera. Erste Meldungen kamen aus der ehemaligen Sowjetunion und Japan.

Wie kam es zu dem Wirtswechsel?

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden westliche Bienenvölker von der Ukraine in den Osten von Kasachstan gebracht. Was war der Grund? Die Apis mellifera war einfacher zu handhaben und erzielte höhere Honigerträge. Im Laufe der Jahre verbreitete sich die westliche Honigbiene bis an die Pazifikküste aus, nahe der koreanischen Grenze. Nunmehr begegneten sich westliche und östliche Honigbienen. Die Varroa-Milbe konnte nun in einen neuen Wirt wechseln und die östlichen Honigbienen litten unter den Krankheitserregern der westlichen Bienen.

Hätte sich die Verbreitung in Deutschland verhindern lassen?

Die Varroa-Milbe gelangte in den 1970-er Jahren zuerst unbemerkt nach Deutschland. Zu Forschungszwecken wurden östliche Bienenvölker (Apis cerana) eingeführt. Anfangs wurden die befallenen Bienenvölker vernichtet. Diese Methode führte zwar zur Verzögerung der Ausbreitung der Milbe, konnte sie aber nicht stoppen.

 In den letzten Jahrzehnten hat sich die Varroa-Milbe jedoch weltweit ausgebreitet. Obwohl sie direkt von Asien nach Deutschland kam, hätte sich Deutschland früher oder später diesem Problem dennoch stellen müssen. Bienenvölker haben stetig Kontakt zu anderen Bienenvölkern. Ist ein Volk durch einen Varroa-Befall geschwächt, werden sie von räubernden Bienen angegriffen. Diese bringen nicht nur den Honig in den eigenen Bienenstock, sondern auch die Varroa-Milben. Der weltweite Handel von Bienenvölkern begünstigt ebenso die Verbreitung der Milbe.

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